Der 20. Juni ist Weltflüchtlingstag. An diesem Tag hat das UNHCR veröffentlicht, dass Ende des Jahres 2023 117,3 Millionen Menschen auf der Flucht waren. Die Zahlen steigen und werden im Jahr 2024 die Marke von 120 Millionen übersteigen. Dies geschieht in einer Zeit, in der gerade die reichsten Industrienationen das Asylrecht zunehmend einzuschränken versuchen.
Dabei suchen nahezu 58 % der Geflüchteten als Binnenflüchtlinge Schutz im eigenen Land. Ein weiterer hoher Prozentsatz flüchtet in die Nachbarländer, die zumeist ebenfalls arm sind und in denen die politischen Verhältnisse unsicher sind. Den allerwenigsten gelingt es, Aufnahme an einem sicheren Ort mit menschenwürdigen Bedingungen zu finden.
Als Verein der Eltern aus Kurdistan in Deutschland – Yekmal e.V. – möchten wir an diesem Tag auch an die vielen kurdischen Geflüchteten erinnern, die aufgrund von Verfolgung, Vertreibung und Diskriminierung ihre Heimat verlassen mussten. Gemeinschaften ohne eigenen Staat gehören zu den vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen und sind am meisten von Verfolgung und Vertreibung betroffen. Jüngste Beispiele hierfür sind der Genozid an den Êzîd*innen im Irak, die systematischen Vertreibungen von kurdischen Menschen in Syrien, die Verfolgung von Kurd*innen durch das Regime im Iran und die Regierung in der Türkei.
Am Weltflüchtlingstag appellieren wir insbesondere an die Bundesrepublik Deutschland, die besondere Situation und Verfolgung der kurdischen Menschen anzuerkennen. Wir erinnern daran, dass das individuelle Recht auf Asyl ein hohes rechtsstaatliches Gut in Deutschland ist, welches für alle Geflüchteten Geltung hat.
Yekmal e.V.
20. Juni 2024