29 Februar 2024

Wir gedenken der Opfer des rassistischen Anschlags in Hanau

 

DER SCHMERZ IST GROSS. DIE TRAUER SITZT TIEF.
Heute vor vier Jahren am 19. Februar 2020. Sie alle 9 wurden brutal in Hanau ermordet.

Gökhan Gültekin, 37
Sedat Gürbüz, 30
Said Nesar Hashemi, 21
Mercedes Kierpacz, 35
Hamza Kurtović, 22
Vili Viorel Păun, 23
Fatih Saraçoğlu, 34
Ferhat Unvar, 22
Kaloyan Velkov, 33

Hanau ist keine Einzeltat. Es zeigt eine gefährliche Kontinuität von rassistischer und rechtsextremer Gewalt in Deutschland.

Seit dem Wendejahr 1990 gibt es mindestens 219 Todesopfer rechter Gewalt sowie 16 weitere Verdachtsfälle. Die Bundesregierung bewertet lediglich 113 Tötungsdelikte als rechts motiviert.

Wieder wurde für die neun Opfer in Hanau eine bedingungslose Aufklärung versprochen. Es wurde von vielen Politiker*innen Reden und Trauerfeiern gehalten. Wir beobachten seit Jahren eine Stigmatisierung von geflüchteten und migrantischen Menschen als Kriminelle, als Gefahr für die Gesellschaft, als „Sozialschmarotzer“ durch Teile von Politik, Polizei, Justiz und Medien. Eine gängige Praxis bei der Kriminalisierung von Opfern von Rassismus und Rechtem Terror, insbesondere bei Schwarzen Menschen, Geflüchtete Menschen oder Migrantische Menschen.

Diese Kriminalisierung hat es bei den Opfern der NSU-Morde 2000-2006 gegeben. Döner-Morde ist nur ein Schlagwort. Seitdem warten die Familienangehörigen auf eine bedingungslose Aufklärung durch Staat, Politik, Polizei und Justiz. Doch sie werden bis heute allein gelassen. Zurück bleiben ein schlechtes Gefühl, Unklarheit, Verunsicherung und Misstrauen. Wieder hat sich zu wenig verändert.

Eine Partei wie die AfD sitzt im Bundestag und bestimmt die Politik in unserem Land. Ein Skandal. Bestätigt werden diese Erfahrungen durch die AfD, deren heimliches Parteiprogramm der „Re-Migration“ und heimliche Treffen mit Neonazis am 25. November 2023. Wieder kämpfen die Hinterbliebenen, die Familien, die betroffenen Menschen um Aufklärung, Gerechtigkeit und um eine Anerkennung ihres Leides.

Ein weiteres Problem ist, dass kurdische Opfer nicht als kurdisch identifiziert oder benannt werden. Sie werden oft als türkisch markiert. Auch hier kämpfen kurdische Familien, wie Familie Unvar um eine doppelte oder Mehrfachanerkennung.

Doch wir schweigen nicht mehr
Wir erheben unsere Stimme und wir fordern Gleichberechtigung und Gerechtigkeit für alle. Wir stehen auf. Wir kämpfen für mehr Demokratie.

Dafür treten wir ein

Heute möchten wir Euch einladen, gemeinsam an alle diese Opfer rassistischer Terrormorde zu gedenken. Heute tragen wir die Trauer und den Schmerz gemeinsam.

Wir gedenken an SIE, an diejenigen, die vor uns gegangen sind.
Wir sehen diese Menschen als Grund, und als Motivation für uns, welchen wir für die Veränderung brauchen, um eine Vision von Gerechtigkeit und Menschlichkeit für alle Menschen zu schaffen.

Verein der Eltern aus Kurdistan in Deutschland

19. Februar 2024

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