Am 13. November 2025 veranstaltete das Centrum für Intersektionalität (CiD) von Yekmal e.V. gemeinsam mit der Humboldt-Universität zu Berlin eine intensive Fachtagung zu einem oft überhörten Thema: „Kurdisches Leben in Deutschland – eine (un-)sichtbare Realität zwischen Rassismus, Marginalisierung und (Nicht-)Anerkennung“.
Dabei standen die Fragen im Mittelpunkt, die in öffentlichen Debatten bislang zu selten gestellt werden:
Wie wirkt antikurdischer Rassismus im Alltag? Wo bleibt gesellschaftliche Anerkennung aus? Und wie können Politik, Wissenschaft und Community gemeinsam gegensteuern?
Inhaltliche Höhepunkte
Politische Stimmen
Die Fachpolitischen Sprecher*innen Orkan Özdemir (SPD), Elif Eralp (LINKE) und Tuba Bozkurt (GRÜNE) setzten klare Signale, wie wichtig politische Verantwortung und strukturelle Veränderungen in Berlin sind.
Wichtiger Meilenstein
Ein besonderes Highlight: Die Vorstellung der ersten kurdischsprachigen Anti-Diskriminierungsberatung (Kurmanci & Sorani) in Berlin durch Dawid Yesilmen (Yekmal e.V.) und Dilay Kurtulmaz (ADNB/TBB). Nach einem Jahr zieht das Team Bilanz: 68 dokumentierte Fälle antikurdischer Diskriminierung – ein deutliches Zeichen für die Dringlichkeit spezialisierter Beratungsangebote und nachhaltiger politischer Maßnahmen.
Unser großer Dank gilt allen Referent*innen, Gästen, Kooperationspartner*innen und insbesondere unserem engagierten Team von Yekmal e.V., das diese Fachtagung mit enormem Einsatz möglich gemacht hat. Gemeinsam schaffen wir Räume, in denen kurdische Perspektiven sichtbar werden – und gehört.
Sammelband zum Thema antikurdischer Rassismus
Unter dem gleichen Titel wie die Fachtagung ist im BELZ Verlag die neue Publikation des CiD/Yekmal erschienen: Kurdisches Leben in Deutschland – Eine (un-)sichtbare Realität zwischen Rassismus, Marginalisierung und (Nicht-)Anerkennung
Der Sammelband versammelt Beiträge zahlreicher Wissenschaftlerinnen und gibt erstmals einen breiten, interdisziplinären Überblick über ein Thema, das im diskriminierungskritischen Diskurs bislang kaum Beachtung fand. Obwohl Kurdinnen zu den größten Zuwanderungsgruppen in Deutschland zählen, bleiben ihre Erfahrungen mit rassistischer Ausgrenzung oft unsichtbar. Die Publikation macht diese Perspektiven sichtbar und liefert fundierte Analysen eines weit verbreiteten, aber wenig erforschten Phänomens: antikurdischer Rassismus.